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29.09.2020

Gegen dieses Projekt und diese Vorgehensweise müssen wir uns wehren!

Keine Atom-Endlagersuche mehr im Fichtelgebirge

Der heimische Landtagsabgeordnete Martin Schöffel fordert eine personelle Verstärkung des Landesamtes für Umwelt in Marktredwitz  und einen sofortigen Stopp der Endlagersuche im Fichtelgebirge



Wunsiedel „Das Fichtelgebirge ist völlig ungeeignet, um Atommüll zu lagern“, betont der heimische CSU-Landtagsabgeordnete Martin Schöffel.

 

„Wenn Fachleute über 1 Million Jahre sprechen, dann ist das länger, als wir es uns überhaupt vorstellen können. Daher macht die Lagerung nur in Bodenschichten Sinn, die sich über die Jahrtausende nicht oder kaum verändern.“ Der zerklüftete Granit im Fichtelgebirge sei völlig ungeeignet, so der Abgeordnete weiter. Das sei zuletzt auch bei der 1800 Meter tiefen Quellbohrung in Weißenstadt deutlich geworden. Dabei habe man gesehen wie zerklüftet das Granitgestein hier ist und wie viele Wasserzuläufe es gibt. „Dabei zur Abdichtung und Absicherung vielleicht auf Betoneinbauten im natürlichen Gestein zu setzen, halte ich bei der Dauer um die es geht für einen extrem riskanten, letztlich einen undurchführbaren Weg. Bei dieser Vorgehensweise sehe ich keine technische Sicherheit für so lange Zeit. Diese Überlegungen sind davon geprägt, möglichst viele Regionen in Deutschland und in Bayern in die Standortsuche aufzunehmen. Eine Provokation, aber keine Lösung, solche Vorschläge müssen im nächsten Schritt vom Tisch!“ sagt Martin Schöffel.

 

Auch die Bayerische Staatsregierung hat in allen bisher erfolgten Bewertungen festgestellt, dass das Fichtelgebirge nicht geeignet sei. Auch der aktuelle Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern ist die Grundlage dafür, alle Argumente gegen Standorte in Bayern zu erforschen und bei Bund vorzubringen. Umweltminister Thorsten Glauber hat heute zudem auf offensichtliche Fehler im Verfahren der Bundesgesellschaft für Endlagersuche hingewiesen. „Wenn der am besten erkundete Standort Gorleben nun außen vor ist, dann stellt sich die Frage, wie glaubhaft das ganze Verfahren ist!“ so Martin Schöffel.

 

Um die Forschung voranzutreiben und die Entscheidung über den passenden Endlagerort mit noch stärkeren Argumenten zu untermauern, fordert Schöffel außerdem die Bayerische Staatsregierung und den zuständigen Umweltminister Thorsten Glauber dringend auf, die Abteilung Geologie am Landesamt für Umwelt in Marktredwitz personell deutlich zu verstärken und innerhalb des Landesamtes und des Ministeriums Kräfte für dieses Thema zu bündeln. „Unser Landesamt muss auf wissenschaftlicher Basis den Prozess begleiten. Gute und ausreichend ausgestattete Geologen im Dienste des Freistaates werden bei der Argumentation eine entscheidende Rolle spielen“, so Schöffel. Er ergänzt: „Als Landtagsabgeordneter des Fichtelgebirges werde ich mich einsetzen, dass Bayern dieses Projekt nicht zu schultern hat. Gegen sinnlose und gefährliche Projekte müssen wir uns wehren!“