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16.08.2011

Überraschende Begegnung in der bayerischen Staatskanzlei

Landtagsabgeordneter Martin Schöffel lud eine Gruppe aus Kirchenlamitzer Bürgern und angehenden Realschullehrern der drei Seminar­schulen Selb, Marktredwitz und Wunsiedel in den Bayerischen Landtag ein. Bei ihrem Besuch in der Bayerischen Staatskanzlei treffen die Gäste aus Hochfranken auf Ministerpräsidenten Horst Seehofer.

Im Plenarsaal nahm  Abgeordneter Schöffel zu aktuellen Themen Stellung. Im Mittelpunkt stand die Bildungspolitik – als Fachmann war deshalb Ministerialrat Herbert Püls, Büroleiter von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle und Abteilungsleiter für die bayerischen Realschulen dabei.
Besonders interessant für die Studienreferendare waren die Reaktionen zur Forderung der CDU nach einer Zusammenlegung der Mittel- bzw. Realschule.„Ich habe kein Verständnis für den Vorstoß der CDU. Das dreigliedrige Schulsystem erfreut sich in Bayern gro­ßer Wertschät­zung. Bayern rangiert bei internationalen Vergleichstests im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie z.B. Bremen oder Berlin regelmäßig unter den Spitzenpositionen - und zwar bei allen Schularten“, betonte Martin Schöffel.“ Die CSU-Fraktion sehe deshalb keine Notwendigkeit für eine neue Schulstrukturdebatte in Bayern. 
Die verantwortungsvolle Schulpolitik in Bayern setze gleichermaßen auf ein klar strukturiertes, differenziertes Schulsystem wie auf Anschlussfähigkeit und Durchlässigkeit. Schöffel: „Die faktische Auflösung einer Kernschulart wäre ein pädagogischer Fehler zu Lasten der Schüler und Schülerinnen in Bayern. Die von der CDU geplante Auflösung der Hauptschule ist ein Schritt auf dem Weg zur Einheitsschule.

Leitender Ministerialrat Herbert Püls belegte den Erfolg des bayerischen Schul­systems mit aktuellem Zahlenmaterial. Aus seiner langjährigen Erfahrung als Lehrer stellte er fest: „Bildungsgerechtigkeit fordert Vielfalt – gleich ist nicht gerecht! Das differenzierte Schulsystem in Bayern ermöglicht individuelle und flexible Bildungswege. Wir streben wir nicht ‘eine Schule für alle‘, sondern durch hinreichende Differenzierung die richtige Schule für jeden an.

  „Wie sieht die Einstellungssituation für Junglehrer in den nächsten Jahren aus?“, war die wichtigste Frage für viele Referendare. Püls stellte fest, dass vor al­lem im Gymnasialbereich, aber auch an den Real­schulen die Einstellungszahlen zurückgehen werden. „Das Ministerium stellt allerdings für jede Schulart sicher, dass die Jahrgangsbesten aus allen Fächerkombinationen in Bayern eine Beschäftigung finden. Wir wollen die besten Köpfe für die Bildung der jungen Leute gewinnen.“



Bei der Besichtigung der Bayerischen Staatskanzlei trafen die Besucher aus dem Fichtelgebirge überraschend auf den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der auf dem Weg zu einem Fernsehinterview um die Ecke bog. Spontan nahm sich Seehofer einige Minuten Zeit Gespräche und Fotos. So konnten die aus dem Landkreis Wunsiedel an­gereisten Junglehrer ihre Bitten am Ende noch an höchster Stelle vor­tragen und bekamen das Versprechen des Ministerpräsidenten auf den Weg, am bewährten dreigliedrigen Schulsystem fest­halten zu wollen. Nach einer  abschließenden Brotzeit im Hofbräuhaus ging es nach einem interessanten und abwechslungsreichen Tag zurück in die Heimat.



Überraschendes Treffen in der Staatskanzlei: Besucher aus dem Landkreis Wunsiedel mit Ministerpräsident Horst Seehofer