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17.08.2017

Neue Nutzung für Popp-Areal in Bad Berneck

Knapp sieben Jahre nach der Insolvenz des ehemaligen Licht- und Schalttechnikunternehmens Popp in Bad Berneck kehrt auf dem Gelände im Stadtteil Blumenau wieder Leben ein. Nachdem der Bayreuther Christian Wedlich mit seiner Unternehmensgruppe das Areal erworben hatte, soll das riesige Hauptbürogebäude in der Kulmbacher Straße in Teilbereichen vermietet werden.



Wedlich denkt dabei vor allem an Start-Ups, aber auch zur Nutzung als Gewerbe-, Logistik und Büroflächen eigne sich das Gebäude hervorragend. Neu ist, dass ausdrücklich auch Kultur- und Kreativschaffende als Nutzer angesprochen werden.

Der Name „Schaltzentrale“ ist gut gewählt. Er bezieht sich zum einen auf die Vergangenheit des Gebäudes, zum anderen blickt der Name weit in die Zukunft. Die Immobilie sei in einem Top-Zustand, nachdem sie von der Unternehmensgruppe Wedlich trotz des Leerstandes in Schuss gehalten und beispielsweise beheizt wurde. Für die Menschen in Bad Berneck sei das Popp-Areal auch eine emotionale Sache, denn viele seien hier beschäftigt gewesen. Wenn nun wieder Leben einkehrt, so sei dies ein Glücksfall für die gesamte Stadt.

Bürgermeister Jürgen Zinnert sprach bei der Eröffnung von einer großen Bedeutung und einer immensen Strahlkraft, die das Projekt für die Stadt und weit darüber hinaus habe. Er bedankte sich ausdrücklich bei Christian Wedlich von der gleichnamigen Bayreuther Unternehmensgruppe, für den unglaublichen Mut, in diese Gewerbebrache zu investieren, die zuletzt ungenutzt war und bei der erst einige Altlasten beseitigt werden mussten. Die Aufgeschlossenheit für das neue Konzept sorge in Bad Berneck nicht nur für Aufbruchsstimmung, die Stadt könne insgesamt wieder optimistischer in die Zukunft blicken.

Bad Berneck könne sich schon bald auch offiziell als Mittelzentrum bezeichnete, bekräftigte der Landtagsabgeordnete Martin Schöffel. Dies sei ein wichtiger Marketingfaktor für die Zukunft, von dem auch die „Schaltzentrale“ mit ihren günstig zu mietenden Gewerbeflächen profitieren werde. Trotzdem werde das Projekt oberfrankenweit beworben, so Sabine Gollner von der Künstlerkolonie Fichtelgebirge, die sich um die Kultur- und Kreativschaffenden kümmern möchte. Dies sei auch eine der am stärksten wachsenden Branchen überhaupt, sagte der Wunsiedler Regionalmanager Ronald Ledermüller. Deshalb möchte das bayerische Zentrum Bayernkreativ die Region auch zur Modellregion für die Kultur- und Kreativwirtschaft machen.

„Standort und Lage sind absolut vorteilhaft“, sagt Wedlich. Zur Universität nach Bayreuth seien es zwölf Minuten Fahrzeit, zur Autobahn A9 gerade einmal drei Minuten. Die Mietflächen sollen zwischen 3 und 3,50 Euro kosten.

Bisheriger Hauptmieter ist das Unternehmen Pollok. Das Unternehmen, das seine Wurzeln vor Ort in Bad Berneck hat, und das in den zurückliegenden Jahrzehnten ausschließlich ín Bayreuth angesiedelt war, übernimmt europaweit den Service für Media Markt und Saturn in Sachen Präsentations- und Umschalttechnik. Unter dem Namen Disignwerk sorgt das Unternehmen für Präsentations- und Displaysysteme bis hin LED-Videowänden. Unter dem zweiten Markennamen Disignage betreibt Pollok eine Lichtmanufaktur für individuelle LED-Strahler und –Leuchten.