Aktuelles

Zur Übersicht | Drucken

28.09.2015

Diskussion: Milch- und Schweinepreis als riesige Herausforderung für die Landwirte

Auf Einladung des Kreisverbandes der Jungen Union (JU) diskutieren Vertreter der Landwirtschaft, die Nachwuchspolitiker der CSU und Landtagsabgeordneter Martin Schöffel über die Entwicklung des Milchpreises und die aktuelle Situation bäuerlicher Betriebe.

Alle Teilnehmer des Fachgesprächs waren sich im Ausgangspunkt einig: Sollten die aktuellen Preise für Milch und Schweinefleisch auf lange Sicht bezahlt werden, würde dies zum Verschwinden der bäuerliche Landwirtschaft führen, wie man sie im Fichtelgebirge kennt.




„Zu einem Preis von 28 oder 30 Cent je Liter Milch kann man nicht kostendeckend arbeiten oder gar einen Gewinn erwirtschaften, so der Tenor.

Landtagsabgeordneter Martin Schöffel zeigte sich allerdings überzeugt, dass es landwirtschaftliche Familienbetriebe auch in Zukunft geben wird weil sie eine sehr erfolgreiche Betriebsform seien, die von der Gesellschaft auch gewünscht werde.

„Die vielfältigen Leistungen für die Gesellschaft müssen aber auch bezahlt werden. Ich sehe ganz klar den Lebensmitteleinzelhandel in der Pflicht, faire Preise zu bezahlen. Sonst ist die einheimische Nahrungsmittelversorgung mit deutschen Produkten nicht mehr gesichert.“

Beispiel sei das Hühnerei, das zu großen Teilen bereits importiert werde. Als kurzfristige Hilfen forderte er, die Markteingriffe auf EU-Ebene effizienter zu gestalten und den Absatz im In- und Ausland mit Marketingmaßnahmen anzukurbeln. Dafür stehe in Brüssel Geld aus der Superabgabe der Milchviehhalter zu Verfügung.

Martin Schöffel fordert weiterhin, dass sich in Krisenzeiten die landwirtschaftlichen Sozialbeiträge nicht erhöhen dürfen und die von Finanzminister Söder versprochenen Erleichterungen bei den Steuervorauszahlungen tatsächlich umgesetzt werden.

„Grundlage bayerischer Agrarpolitik ist es seit Jahrzehnten, dass kleinere bäuerliche Strukturen stärker gefördert werden, um die flächendeckende Landbewirtschaftung und die verantwortungsvolle Tierhaltung zu sichern“, verdeutlichte er.