Landtagsabgeordneter Martin Schöffel: „Bildung ist heute ein sehr wichtiger Standortfaktor, Familien orientieren an den schulischen Möglichkeiten ihren Wohnort, Unternehmen treffen Standortentscheidungen aufgrund der Zusammenarbeit mit Schulen und Hochschulen. Vielen ist gar nicht bewusst, dass der Landkreis Wunsiedel mit drei Gymnasien, drei Realschulen, zwei Mittelschulverbünden und einer Wirtschaftschule sehr breit, aber auch qualitativ hochwertig aufgestellt ist. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses „Bildungsregionen“ geht es darum, alle vorhandenen Angebote noch besser zu vernetzen und bekannter zu machen.

Es wird ein zusätzlicher Impuls sein, auch außerschulische Bildungsangebote noch stärker mit in die Planungen der Schulen einzubeziehen und auch die Initiativen untereinander zusammenzubringen. Ich will eine Vielzahl von Überlegungen in den Prozess einbringen. Die entscheidenden Zukunftsfragen unserer Region könnten lauten: Kennen Schüler und Lehrkräfte die Karrieremöglichkeiten in den heimischen Unternehmen? Tut die Wirtschaft genug, um auf sich aufmerksam zu machen und begleitet sie die Schüler rechtzeitig auf dem Bildungsweg? Für die Zusammenarbeit Schule-Wirtschaft und KiTa-Wirtschaft lohnt jede Bemühung!

Bildung ist immer ganzheitlich zu denken und bedeutet Persönlichkeitsbildung. Kinder müssen in der Schule ein Gefühl dafür bekommen, was sie können und positive Erfahrungen sammeln. Wie es gelingen kann, dass kein Kind abgedrängt wird, darüber werden wir uns auch Gedanken machen.

Der Prozess gibt uns auch die Möglichkeit, über Unterrichtsinhalte wie Lebenskompetenz, Haushaltsführung und Selbständigkeit nachzudenken. Die Grundlagen des Lebens sollen alle Grundschulkinder auch bei einem obligatorischen Besuch auf einem Bauernhof kennenlernen. Dies unterstützt der Freistaat Bayern gezielt.

In die Planung sollen die heimischen Vereine einbezogen werden. Es geht darum, Ganztagsbetreuung und Vereinsangebote aktiv aufeinander abzustimmen und zu kombinieren.

Ich stelle mir vor, dass die Sicht der Schüler noch stärker einbezogen werden kann durch jährliche Jugendkonferenzen. In Wunsiedel hat man hervorragende Erfahrungen mit Theaterpädagogik auf der Luisenburg, aber auch aus einem Projekt Job-act, in dem lernschwache und verhaltensauffällige Schüler gezielt auf ein Arbeitsleben vorbereitet wurden. Hier sehe ich die Möglichkeit der Kooperation zwischen Jugendhilfe, Schulen und Theater. Aber auch Fragen von Drogenprävention oder ein gezieltes Schulraum- und Schulhausmanagement werden sicher wichtiger Inhalt der Beratungen sein.

In der Region gibt es eine Vielzahl von Einrichtungen der Umweltbildung. Diese sollten in der Zukunft besser abgestimmt und vernetzt sein. Auch dies könnte Teil der „Bildungsregion“ sein“, so Schöffel.

Den Auftakt bildet die Kick-Off Veranstaltung „Das Fichtelgebirge auf dem Weg zur Bildungsregion“, am Dienstag, 12. Mai 2015 19:00 Uhr in der Fichtelgebirgshalle in Wunsiedel.